Sbirolino Montagen für den Forellensee sind beim modernen Forellenangeln nicht mehr wegzudenken. Immerhin hat der Sbirolino das Forellenangeln am Forellensee gewissermaßen revolutioniert. Mit der Wurfpose erreichen Angler hohe Wurfweiten, weil sie aerodynamischer ist als beispielsweise eine Wasserkugel. Die einfache Köderführung und die überaus großen Fangerfolge verleihen dem Sbrio zudem seine Beliebtheit.
Sbirolino oder auch Spirolino
Sbirolino oder auch Spirolino klingt nicht nur italienisch, sondern kommt auch aus Italien und heißt eigentlich Bombarde. Ein italienischer Hersteller, der mit Namen Sbirolino hieß, soll der Bombarde den Namen verliehen haben, der sich mittlerweile im deutschsprachigen Raum etabliert hat. Meist wird er beim Angeln auf Forelle oder bei Schleppmontagen verwendet. Beim Meeresangeln wird er auf Hornhecht wie auch Meerforelle eingesetzt. Im Süßwasser gibt es auch eine spezielle Sbirolino Montage für Zander. Hierbei wird der Spirolino am Grund ausgelegt.
Das Design des Sbirolinos ähnelt einer Pose, jedoch ist er mehr ein Wurfgewicht als ein Bissanzeiger. Verfügbar ist der Sbirolino in zahlreichen verschiedenen Größen und Farben.
Ein großer Vorteil gegenüber anderen Wurfgewichten besteht darin, dass es den Sbirolino, unabhängig vom Gewicht, in schwimmend, schwebend, langsam sinkend und schnell sinkend zu kaufen gibt. Sie werden aus Plastik, Balsaholz oder Hartschaum hergestellt. Das kann bedeuten, dass ein 25 Gramm Sbirolino schwimmt, wohingegen ein 15 Gramm Sbirolino schnell sinkt – je nach Ausführung ist für jede Angelstrategie das richtige Modell verfügbar.
Worum geht es auf dieser Seite:
Eine Sbirolino Montage ist vielseitig einsetzbar – sie ist nicht nur gut zu Werfen sondern bietet auch beim Einholen keinen großen Wasserwiderstand und gewährleistet so einen guten Kontakt zum Köder.
Sbirolinomontagen mit Gewichten von 10 bis 20 Gramm sind für den Forellensee ideal. Die richtige Strategie zu finden ist allerdings nicht immer einfach. Wir versuchen Dir aber in diesem Artikel verschiedene Sbriolino-Montagen und deren Einsatz so näher zu bringen, damit Dir die Auswahl leichter fällt.
Welches Sbirolino Modell für welche Wassertiefe
Sbirolinos können passend zur Angelsituation gewählt werden: Fast selbstredend sind schwimmende Sbirolinos perfekt dafür geeignet, den Forellenköder unmittelbar unter der Wasseroberfläche anzubieten und diese langsam abzusuchen. Im Frühjahr und Sommer können somit träge und scheue Forellen überzeugt werden. Schwimmende Sbirolinos können wie eine Pose verwendet werden. Wie schnell der Köder sinkt, hängt dabei von der Tragkraft des Sbirolinos ab. Die Vorfachlänge von schwimmenden Modellen beträgt zwischen 1 und 2,5 Metern.
Die übliche Tragkraft von Posen zum Forellenangeln liegt in der Regel irgendwo zwischen 2 – 5 Gramm. Hier kommt der große Vorteil von einem schwimmenden Sbirolino zu tragen. Dieser hat ein Gewicht von 10 – 30 Gramm und hilft Dir somit Deinen leichten Köder, viel weiter zu werfen, als mit einer normalen Posenmontage. Wichtig ist jedoch, dass Du keine zu schweren Forellenköder verwendest, um die tragende Wirkung des Sbirolinos nicht zu verlieren.
Schwebende Sbiros eignen sich hervorragend für das entspannte Führen des Forellenköders (z.B. mit Eigenaktion) im Mittelwasser. Modelle die langsam sinken werden verwendet, um verschiedene Tiefen im Mittelwasser bis zum Grund nach Forellen abzusuchen. Mit schnell sinkende Sbirolinos wird den Fischen in Grundnähe nachgestellt. Generell haben sinkende Sbirolinos im Vergleich zu ihrem Körper ein größeres Gewicht und lassen sich deshalb auch sehr weit werfen.
Kennzeichnung von Sbirolino Modellen
Schwimmende Sbirolinos haben in der Regel lediglich die Kennzeichnung des Wurfgewichts. Bei sinkenden Modellen gibt es aber verschiedene Möglichkeiten:
Viele Hersteller beschriften ihre Sbirolinos ganz banal mit „sinkend“, „langsam sinkend“ oder „schnell sinkend“.
Bei hochwertigere Sbirolinos aus Balsaholz oder Hartschaum kann das Sinkverhalten relativ genau bestimmt werden. Dieses wird dann auf den Modellen auch angegeben. Auf diesen Modellen finden sich zwei Gewichtsangaben: Das Wurfgewicht und das Absinkgewicht. Je größer also das Sinkgewicht, desto schneller sinkt er ab und desto tiefer läuft die Bombarde.
Einige Hersteller kennzeichnen das Absinkverhalten auch mit farbigen Ringen. Wichtig zu wissen ist, dass diese Farben je nach Hersteller oft unterschiedliche Bedeutungen haben.
Eine letzte Möglichkeit besteht darin, dass Sbirolinos mit einer Gewichtsangabe –gemeint ist das Wurfgewicht– und einer Tiefenbezeichnung gekennzeichnet sind. 25 Gramm / 1 Meter heißt demnach, dass die Wurfpose 25 Gramm wiegt und bei normalem Einzug der Sbirolino Montage 1 Meter tief läuft.
Italienische Sbirolinos
Abschließen wollen wir auch die italienischen Sbirolino Bezeichnungen nicht unerwähnt lassen: Italienische Bombarden werden mit „mezzofondo“ für langsam sinkend und „superfondo“ für schnell sinkend gekennzeichnet.
Sbirolino Montage: Sbiro, Perle, Wirbel, Vorfach
Eine gute Sbirolino Montage zum erfolgreichen Angeln auf Forellen ist relativ einfach.
- die Hauptschnur wird (in Richtung bauchiger Seite) durch den Sbirolino gefädelt
- dahinter wird eine Gummi-Perle aufgezogen, die den Knoten schützt
- ans Ende der Schnur wird via Clinch-Knoten ein Sbirolino-Wirbel (Dreifach-Wirbel) geknotet, um den Schnurdrall zu verhindern
- in den Karabiner des Wirbels wird das Vorfach eingehängt
Die Wurfpose kann sich somit frei auf der Hauptschnur bewegen. Das verhindert das Risiko eines Schnurbruchs, sollte die Forelle springen. Das Vorfach hat je nach Forellenköder eine Länge zwischen 1 Meter und 2,5 Meter.
Sbirolino Montage: Der Forellenköder
Beim Angeln mit der Wurfpose am Forellensee gibt es ein breites Feld an Ködern, die verwendet werden können. Wichtig ist nur, dass er sich dreht oder eine andere für die Forelle interessante Aktion hat.
Forellenteig
Richtig geformt rotiert der Forellenteig hinter dem Sbirolino und lockt neben seinem Aroma auch durch die Bewegung die Forelle aus der Reserve. Forellen bevorzugen prinzipiell rotierende Angelköder und nehmen die ausgehenden Druckwellen besonders intensiv wahr. Der Forellenteig ist in zahlreichen verschiedenen Farben und Geschmacksrichtungen erhältlich. Es lohnt sich oftmals zwei Farben zu kombinieren, um den Köder noch reizvoller zu gestalten.
Entweder Du lernst ein paar der verschiedenen Formtechniken oder Du leistest Dir einen Teigformer, den mittlerweile unterschiedliche Forellenteig-Hersteller im Angebot haben.
Hinweis: Schwimmender Forellenteig eignet sich natürlich sehr gut für einen schwimmende Sbirolino Montage. Du solltest nur darauf achten, dass Du ein paar Centimeter hinter dem Haken noch ein kleines Bleischrot setzt. Das verhindert, dass der schwimmende Forellenteig bei langsamer Führung zu sehr auftreibt.
Bienenmaden
Der Klassiker unter den Sbirolinoködern stellen zwei L-förmig aufgezogene Bienenmaden dar, die bei richtiger Anköderung ordentlich durchs Wasser rotieren, und damit Forellen überlisten, die sich lieber für Naturköder interessieren.
Fliegen
Einige Forellensee Angler haben sicher schon das ein oder andere Mal erlebt, dass Fliegenfischer am Forellensee erfolgreicher waren. In diesen Situationen fressen Forellen sicherlich lieber kleinere Fliegen als andere (Kust-)Köder.
Mit einem Sbirolino und einer Fliege als Forellenköder kann man in diesen Fällen durchaus mit den Fliegenfischern mithalten, auch wenn man nicht den gleichen, guten Kontakt zur Fliege hat, wie die Flugangler. Aber man kann mit den Sbirolinos wesentlich weiter werfen. Zusammenfassend ist eine Fliege als Köder am Sbirolino eine sehr erfolgsversprechende Methode.
Als Forellensee-Fliegen kann eigentlich die ganze Palette –außer Trockenfliegen– verwendet werden.
Eine 3 Gramm Bombarde an einer UL-Rute mit Goldkopfnymphe als Forellenköder gilt unter Profis als Geheimtipp.
Gummiköder
In der Ultra-Leicht Angelei gibt es inzwischen eine Menge an Gummiködern, die Futtertieren wie Insekten und Larven sehr ähnlich sind und zudem mit interessanten Lockstoffen für Forellen versetzt sind. Sie sind ebenso als Forellenköder für eine Sbirolino Montage geeignet.
Als fängigen Gummiködern muss natürlich auch der sogenannte Duckfoot erwähnt werden. Auch er rotiert, wie der Forellenteig und stimuliert durch seine Druckwelle das Seitenlinienorgan der Forelle, besteht aber aus weichem Gummi.
Gummiköder werden auf einen Einzelhaken mit großem Hakenbogen aufgezogen. Wird der Gummiköder langsam geführt, hat sich die Verwendung von Ködern mit Lockstoffen als optimal erwiesen. Die Vorfachlänge sollte zwischen 1,5 und 2,5 Metern betragen.
Die Sbirolino-Rute mit Gummiköder ist ca. 3,90 Meter lang und hat ein Wurfgewicht von 10 – 40 Gramm. Damit lassen sich auch Vorfächer jenseits der 2 Meter angenehm auswerfen.
Ist der Köder ausgeworfen, sinkt er langsam ab – oft erfolgen hier schon Bisse. Nach dem Absinken wird der Gummiköder langsam ein gekurbelt.
Wichtig: Geschieht jetzt ein Biss und man merkt den Kontakt, nicht anschlagen, sondern zunächst langsam weiter kurbeln. Die Forelle hakt sich von allein. Erst wenn man eine deutliche Flucht bemerkt, kann mit dem Drill begonnen werden.