Der Wobbler, der 1884 erfunden wurde, ist heute für viele Forellenangler ein Muss, wenn es darum geht, ihr Tackle zum Forellenangeln zusammenzustellen. Wobbler bestehen aus Kunststoff oder Holz und taumeln verführerisch umher, während sie einen Beutefisch imitieren. Seinen häufigen Fangerfolg verdankt er seiner tauchenden Schaufel, die einen falschen Fisch simuliert. In der Regel werden beim Forellenangeln Forellen-Wobbler mit einer Länge von bis zu 7 cm verwendet. Bekannte Marken sind zurzeit Illex, Savagegear und Rapala. Doch welche Auswahl an Forellenwobblern gibt es und wie kommt man mit ihnen zurecht?
Wobbler senden keine starken Druckwellen im Wasser aus, aber sie haben die Silhouette und Bewegungen eines kleinen Futterfisches, der sich in eine gefährliche Region gewagt hat. Wenn Regenbogenforellen auf Nahrungssuche sind, können sie einen Wobbler mühelos als leichte Beute erkennen. Trotzdem werden Forellenseen sehr selten mit Wobbler befischt. Das liegt zum einen daran, dass sich mit Forellen-Wobbler keine großen Wurfweiten erzielen lassen und die Wobbler zudem sehr windanfällig sind.
Das ist aber auch der Grund, warum es von Vorteil sein kann, diesen Köder von Zeit zu Zeit zu verwenden. Der Forellen-Wobbler kann das ganze Jahr gefischt werden stellt aber vor allem in den Sommermonaten einen vielversprechenden Köder dar.
Worum geht es auf dieser Seite:
Forellen-Wobbler Form und Größe
Wobbler imitieren die Form einen kleinen Fisches und verfügen am Kopf über eine sogenannte Tauchschaufel. Diese verleiht dem Wobbler beim Kurbeln eine wackelnde und aufreizende Bewegung eines Beutefisches. Durch die Tauchschaufel taucht der Wobbler beim Einholen ab. Je größer sie ist und je steiler sie angebracht ist, desto tiefer läuft der Wobbler.
Forellen-Wobbler werden zunächst in drei verschiedene Typen eingeteilt: Schwimmende Wobbler, schwebende Wobbler und sinkende Wobbler. Alle drei finden an Forellenteichen Verwendung, allerdings in unterschiedlicher Art und Weise.
Floating / schwimmende Forellenwobbler (F)
Der Wobbler taucht beim Zug unter, steigt jedoch während der Pausen wieder an die Oberfläche. Diese Modelle sind ideal für Gebiete an denen „Hänger“ vorprogrammiert sind. Kurz vor dem Hindernis wird der Wobbler bewegt und dann kurz davor aufsteigen gelassen. So können wir über Ködergräben hinwegfischen und dennoch in der Nähe der Standorte der Forellen bleiben.
Schwebende Forellenwobbler (SP)
Ein Spin-Stop kann Wunder wirken: Die Wobbler halten dann ihre Tiefe und bleiben so lange im Sichtfeld einer eventuell noch unentschlossenen Forelle. Außerdem ist es für Raubfische viel einfacher, einen ruhigen Forellenwobbler im Wasser zu fixieren als einen hektisch herumlaufenden Köder. Beim Wechsel auf Einzelhaken sollte unbedingt auf das Gleichgewicht geachtet werden, um ein optimales Laufverhalten des Wobblers zu gewährleisten.
Sinking / sinkende Forellenwobbler (S)
Diese Hardbaits haben eine hohe Dichte und sinken meist schnell zum Gewässergrund. Daher sind sie weniger geeignet für das Forellenangeln in flachen oder ruhigen Abschnitten. Sie entfalten ihre volle Wirkung erst in tieferen Gumpen. In schnell fließendem Wasser sind wir nur für einen kurzen Moment im effektiven Sichtfeld der Forelle. Daher ist es wichtig, dass der Köder sofort nach dem Eintauchen im Wasser Aktion zeigt. Zudem zeichnen sie sich durch ihr hohes Gewicht aus und sind strömungsstabil, so dass wir sie auch gegen starke Strömungen einsetzen können.
Minnows – Die schlanken Forellenwobbler, die perfekte Brutfischimitationen bieten
Ein Muss für jeden Forellenangler sind mittlerweile die sogenannten Minnows. Diese schlanken und langgezogenen Wobbler sind perfekte Imitationen von kleinen Fischen und eignen sich hervorragend zum Twitchen durch schnelle Strömungen oder tiefe Gumpen. Im Gegensatz zum Twitchen auf Barsche wird beim Forellenangeln die Rute steil nach oben gehalten und die Schnur locker gezupft. Am besten funktioniert diese Technik in einem gleichmäßigen und entspannten Tempo. Auf diese Weise können die Forellen den kleinen Wobbler zielsicher in den Pausen erwischen. Die gängigste Größe beträgt 5 cm, aber große, raubtierartige Forellen bevorzugen oft größere Köder.
Erfolgreich Forellen fangen mit Crankbaits
Beim Forellenangeln mit Crankbaits handelt es sich um eine beliebte Methode, die sich gerade auch für Anfänger eignet. Diese Hartbaits sind bauchige Wobbler mit einer Tauchschaufel, die selbst bei langsamem Einkurbeln eine starke Lockwirkung ausstrahlen. Um erfolgreich mit Crankbaits zu angeln, solltest du die richtige Lauftiefe wählen, die durch die Länge und Form der Tauchschaufel bestimmt wird.
Am besten eignet sich ein Crankbait, wenn du viel Wasserfläche absuchen möchtest. Probiere verschiedene Wobblerarten aus, um den passenden Köder für dein Gewässer zu finden. Mit etwas Übung und Geduld kann das Angeln mit dem Crankbait eine erfolgreiche Methode sein, um Forellen –insbesondere größere Forellen– zu fangen.
Auf welche Wobbler-Farben stehen Forellen?
Achte auch auf die Farbe des Wobblers, da sich Forellen oft von der Farbe des Köders angezogen fühlen.
Die richtige Farbwahl des Wobblers beim Forellenangeln ist ein wichtiger Faktor für den Angelerfolg. In klaren Gewässern sollte ein natürliches, mattes Forellendesign bevorzugt werden, um die Fische nicht zu verschrecken. Besonders dunkle Flecken auf der Flanke sind dabei ein gutes Indiz für ein realistisches Aussehen des Köders. Wenn das Wasser jedoch trüb ist, kann ein bisschen Glitzer und Bling-Bling dem Wobbler helfen, etwas mehr Aufmerksamkeit zu erfahren und die Forellen anzulocken. Letztendlich ist es jedoch immer eine Frage des Ausprobierens, um herauszufinden, welche Farben in welchem Gewässer am besten funktionieren.
Stickbaits als Topwater Forellen-Wobbler
Das Topwater-Angeln mit Wobblern auf Forellen ist eine der aufregendsten Angeltechniken und erfordert eine besondere Vorgehensweise. Topwater-Wobbler sind Köder, die Brutfische und Insekten imitieren und am besten mit kleinen Stickbaits bis 5cm verwendet werden. Diese Kunstköder eignen sich hervorragend für das Angeln auf Forellen in kleinen Bächen, wo es oft Attacke auf Attacke gibt. Man kann die Forellen förmlich sehen, wie sie aus ihrem Versteck springen und den Köder attackieren.
Es ist wichtig, flache Rauschen zu wählen, da sie perfekt für das Angeln mit Stickbaits geeignet sind. Hier versagen sogar extreme Flachläufer, sodass Stickbaits die ideale Wahl sind. Im Gegensatz zu anderen Wobblern haben Stickbaits keine Tauchschaufel, was bedeutet, dass sie sehr oberflächennah und langsam geführt werden sollten. Nach dem Auswerfen wird der Stickbait langsam und mit leichten Zupfern eingeholt. Durch die Bewegungen des Wobblers erzeugen sie starke Druckwellen, die für Forellen unwiderstehlich sind.
Beim Topwater-Angeln mit Wobblern auf Forellen ist weniger mehr. Es genügt meist ein einziger Platscher, um die Aufmerksamkeit der Räuber zu erlangen. Dann sollte man den Köder einfach treiben lassen und nur gelegentlich mit einigen Zupfern animieren – dann fängt der Wobbler. Es ist wichtig, die Köderführung dem Wasser und nach den jeweiligen Bedingungen anzupassen. Auch spezielle Topwater-Baits mit Fransen und Federn, die größere Käfer imitieren, können sehr erfolgreich auf Bachforellen sein.
In der Köderbox sollten Stickbaits in verschiedenen Farben und Größen nicht fehlen. Beliebte Modelle sind der schwimmende mit circa 5cm und 6g oder langsam sinkende circa 5cm und 3 – 4g. Mit der richtigen Technik und der passenden Köderwahl steht einem aufregenden Topwater-Angelerlebnis auf Forellen nichts mehr im Wege.
Klein aber fein: Welche Rute, Rolle und Schnur passen zum Angeln mit Forellenwobblern?
Beim Forellenangeln mit Wobblern ist es wichtig, die richtige Ausrüstung zu wählen. Neben dem Köder selbst sind Rute, Rolle und Schnur entscheidend für den Erfolg beim Angeln. Die Wahl der Rute hängt in erster Linie von der Größe des Gewässers und der gewünschten Wurfweite ab. Beim Angeln an einem kleinen Bach eignen sich kurze Ruten mit einer Länge von bis zu 1,80 m und einem Powerrating der Kategorie Light oder Medium-Light. Diese Ruten haben genügend Kraft, um auch größere Forellen zu fangen, sind aber trotzdem leicht und handlich genug, um in engen Gewässern zu manövrieren.
Für größere Gewässer, wie beispielsweise Seen oder Flüsse, sind längere Spinnruten mit einer Länge von 2,40 m oder mehr empfehlenswert. Diese Ruten ermöglichen es, den Wobbler auf größere Distanzen zu werfen und sind ideal für das Angeln in größeren Forellenseen. Es ist wichtig, eine Rute mit dem richtigen Wurfgewicht zu wählen, je nachdem, welches Ködergewicht und welche Ködergröße man nutzen möchte.
Neben der Rute ist auch die Wahl der Rolle von Bedeutung. Je nach Rute und Gewässergröße eignen sich Stationärrollen der Größe 1000-3000 (Shimano) oder 1000-2050 (Daiwa). Die Wahl der richtigen Schnur ist ebenfalls wichtig. Bei kleineren Forellen und einem Gewässer ohne Hindernisse ist eine Schnur –egal, ob Geflecht oder Monofil-Schnur– mit einer Tragkraft von 2-3 kg (Durchmesser für Geflecht: 0,04 – 0,08mm) ausreichend. Für größere Fische und Gewässer mit Hindernissen empfiehlt es sich, eine Schnur mit einer Tragkraft von 4-5 kg (Durchmesser für Monofilament: 0,14 – 0,18mm) zu wählen. Als Vorfach empfiehlt sich ein mittelstarkes Fluorocarbon.
Forellenwobbler mit Einzelhaken: Sicher und schonend fischen
Wer untermassige Forellen schonend zurücksetzen möchte, sollte auf den Einsatz von Einzelhaken anstatt von Drillingen, mit denen Hardbaits wie Forellenwobblern im Standard bestückt sind, setzen. Widerhakenlose Haken sind an dem Kürzel „BL“ im Namen erkennbar und können zum Austausch gegen die Drillinge verwendet werden. Auch wenn manch einer befürchtet, vermehrt Fehlbisse oder Aussteiger zu bekommen, so ist dies nicht der Fall. Im Gegenteil: Untermassige Fische schütteln sich häufiger ab und der Einsatz von Einzelhaken fördert sozusagen einen gewollten Quick-Release, ohne den Fisch dabei anzufassen zu müssen. Es lohnt sich also, auf diese schonende Methode umzusteigen.
Fazit
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass das Forellenangeln mit Wobbler eine erfolgreiche Methode ist, um die Salmoniden zu überlisten. Dabei ist es wichtig, den passenden Wobbler für die jeweilige Gewässerstruktur und den Fischbestand auszuwählen, die Köderführung zu beachten und vor allem geduldig zu bleiben. Mit den Tipps und Tricks aus dem Artikel kannst Du Deine Chancen erhöhen und erfolgreich Forellen mit einem Wobbler als Köder fangen.